LOKALMIX

Tierseuche: Veterinärämter proben den Ernstfall

Red; 30.04.2024, 16:36 Uhr
Fotos: OBK --- Nicht nur am Land, sondern auch auf dem Wasser übten die Veterinärämter den Ernstfall.
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Tierseuche: Veterinärämter proben den Ernstfall

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Red; 30.04.2024, 16:36 Uhr
Oberberg - Groß angelegte Übung mit Nachbarkreisen - Angenommen wurde ein Fall von Vogelgrippe.

Das Veterinäramt des Oberbergischen Kreises hat am Montag zusammen mit sechs Nachbarkreisen in einer groß angelegten Übung die Bekämpfung der Vogelgrippe trainiert. Zusammen mit den Nachbarbehörden sei eine gemeinsame Seuchenbekämpfung vereinbart, so die Verwaltung. In diesem Tierseuchenverbund finden jährlich reihum Übungen statt. Die diesjährige Übung wurde vom Ennepe-Ruhr-Kreis ausgerichtet und fand dort an drei Orten statt.

 

Als Übungsszenario wurde ein Vogelgrippeausbruch (Aviäre Influenza) in einer Wildvogelstation in Hattingen und der Fund mehrerer toter Wildvögel auf dem Kemnader Stausee angenommen. Im Schwelmer Kreishaus fand die verwaltungstechnische Aufarbeitung des Tierseuchenfalls statt. Die "Aviäre Influenza", auch Vogelgrippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die ihren natürlichen Reservoirwirt in der Wildvogelpopulation hat. Die Vogelgrippe ist für Hausgeflügel hochansteckend und verläuft mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen, erklärt der Kreis.

 

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„Durch das Abkommen im Tierseuchenverbund ist eine schnelle und unbürokratische Unterstützung im Seuchenfall gewährleistet“, sagt die zuständige Dezernentin Birgit Hähn.Für die Amtstierärztin Monika Meyer-Schoppmann ist es wichtig, dass regelmäßig die Seuchenbekämpfung geübt wird: „Da die Geflügelpest auch durch Wildvögel verbreitet wird, kann es jederzeit zu einem Ausbruch der Tierseuche kommen. Die Abläufe müssen immer wieder trainiert werden, um im Seuchenfall richtig reagieren zu können.“

 

Die Vogelgrippe hatte 2022 auch im Oberbergischen Kreis für Aufregung gesorgt: Mehrere Ausbrüche bei Nutzgeflügel führten zu strengen Restriktionsmaßnahmen. Enten, Gänse und Hühner, die in der Umgebung des Ausbruchsbetriebes gehalten wurden, mussten aufgestallt und von den amtlichen Tierärzten des Veterinäramtes untersucht werden, um sicherzustellen, dass die Tiere keine Anzeichen einer Erkrankung zeigten. Die erkrankten Tiere im Ausbruchsbetrieb mussten getötet werden, um eine Weiterverbreitung des Virus zu verhindern. Trotz aller Eile muss dabei streng auf die Einhaltung des Tierschutzes geachtet werden. Deshalb dürfen die Tiere nur unter Aufsicht von Tierärzten durch sachkundige Fachleute getötet werden.

 

Ulrike Daniels, Tierärztin und stellvertretende Leiterin des OBK-Veterinäramts, war bei der Übung in einem großen Team mit Kollegen aus dem Oberbergischen Kreis und den Nachbarkreisen unterwegs. Mit grünen und weißen Overalls, Gummistiefeln und mehreren Lagen Einmalhandschuhen geschützt, suchte sie mit ihrem Team auf dem Kemnaderstausee nach toten Enten. Das DLRG hatte die Tierärzte mit Schwimmwesten ausgestattet und transportierte sie in Booten über den See. 18 Enten - alle allerdings aus Gummi - wurden von den Booten mit Keschern aus dem Wasser geborgen und in Kunststoffsäcke verpackt.

 

Durch die verendeten Wasservögel kann das Virus gestreut werden. Deshalb sei es wichtig, die verendeten Tiere möglichst schnell aus dem Wasser zu entfernen.

 

[Die Veterinäre während der Übung.]

 

Am zweiten Standort der Übung wurde währenddessen die Räumung einer Wildvogelaufnahmestation mit Probenahme am lebenden Tier geübt, so der Kreis weiter. Diese Station wird von Thorsten Kestner betreut. Im Fokus stand bei diesem Teil der Übung der ruhige Umgang mit dem Tier. Im Laufe der Übung hätten die Abläufe immer besser geklappt und die Strategien seien stetig angepasst und optimiert worden, wurde ein positives Fazit gezogen.

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